Trivia

Weltkulturerbe und Grubenwasser

Gru­ben­was­ser speist die Was­ser­spie­le des Stein­hö­fer Was­ser­falls im Berg­park Wil­helms­hö­he bei Kas­sel. Die­ser Teil des Unesco Welt­kul­tur­er­bes wird mit Gru­ben­was­ser der Koh­len­ze­che Her­ku­les im Habichts­wald betrie­ben. Ohne den ehe­ma­li­gen Koh­len­ab­bau könn­ten die Besu­cher aus aller Welt die roman­ti­schen Was­ser­spie­le nicht bewun­dern. Nach­berg­bau wird Weltkulturerbe.

Politik

In Kas­sel tra­fen sich 1970 der Bun­des­kanz­ler Wil­ly Brandt mit dem Minis­ter­prä­si­den­ten Wil­li Stoph. Zusam­men mit dem Erfur­ter Gip­fel­tref­fen weni­ge Mona­te zuvor, stellt das Kas­se­ler Gip­fel­tref­fen den Auf­takt der deut­schen Annä­he­rung dar, das die SPD-Regie­rung im Jahr zuvor ange­sto­ßen hat­te. Erfurt und Kas­sel bil­den somit den Auf­takt der neu­en Ost­po­li­tik der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land und der DDR.

Ganz in die­sem Sin­ne stell­te die kkassel22ssel22 den Auf­takt für einen inten­si­ve­ren Aus­tausch Aller dar, die sich in Deutsch­land mit Gru­ben­was­ser oder mit den Wäs­sern der Kali­in­dus­trie befassen.

Deutschlands erste Grubenwassertagung

Vom 6. – 9. Mai 1964 fand in Essen die welt­wei­te ers­te Tagung zum The­ma Gru­ben­was­ser statt. Im Rah­men der Früh­jahrs­ta­gung der Deut­schen Geo­lo­gi­schen Gesell­schaft orga­ni­sier­te Wal­ter Semm­ler eine Tagung mit dem The­ma „Hydro­geo­lo­gie in Berg­bau­ge­bie­ten“, die von mehr als 400 Teil­neh­mern besucht wur­de. Ins­ge­samt wur­den 5 Exkur­sio­nen ange­bo­ten und 17 Vor­trä­ge gehalten:

  • Becker, H. (1964): Hydro­geo­lo­gi­sche Beob­ach­tun­gen beim Abteu­fen des Warndt­schach­tes der Saar­berg­wer­ke AG – Ein Was­ser­ein­bruch im Gefrier­schacht­teil. – Z. dt. geol. Ges., 116(1):115–130, 13 Abb.
  • Birk, F. (1964): Die hydro­lo­gi­schen Ver­hält­nis­se der Wul­fe­ner Kreide­mul­de. – Z. dt. geol. Ges., 116(1):204–214, 7 Abb.
  • Birk, F., Schmidt, R. & Schum, E. (1964): Gru­ben­fahrt Zeche Prä­si­dent, Bochum, und Zeche Sham­rock, Her­ne. – Z. dt. geol. Ges., 116(1):25–27.
  • Boldt, H., Clas­sen, H. J., Rül­ler, K. H. & Semm­ler, W. (1964): Gru­ben­fahrt Zeche Franz Hani­el, Bot­trop. – Z. dt. geol. Ges., 116(1):20–25.
  • Clas­sen, H. J. (1964): Metho­dik und Bei­spie­le von Fär­be­ver­su­chen. – Z. dt. geol. Ges., 116(1):231–236.
  • Dom­brow­ski, H. J. (1964): Spo­ren­un­ter­su­chun­gen in den Solen des Stein­koh­len­be­zirks an der Ruhr. – Z. dt. geol. Ges., 116(1):96–101, 1 Abb., 2 Taf.
  • Fin­ken­wirth, A. (1964): Die Ver­sen­kung der Kali­ab­wäs­ser im hes­si­schen Anteil des Wer­ra-Kali­re­viers. – Z. dt. geol. Ges., 116(1):215–230, 6 Abb., 1 Tab., 1 Taf.
  • Fri­cke, K. (1964): Bemer­kun­gen zu den Sol­quel­len des Hell­wegs. – Z. dt. geol. Ges., 116(1):76–87, 4 Abb.
  • Fri­cke, K. & Semm­ler, W. (1964): Hydro­geo­lo­gie des Ruhr­ge­bie­tes. – Z. dt. geol. Ges., 116(1):27–33.
  • Glaes, M. (1964): Unter­su­chun­gen über die Abhän­gig­keit der Was­ser­zu­flüs­se im Saar­berg­bau. – Z. dt. geol. Ges., 116(1):102–114, 11 Abb., 2 Tab.
  • Herbst, G. (1964): Die Gru­ben­wäs­ser im Stein­koh­len­re­vier von Aachen-Erkel­enz. – Z. dt. geol. Ges., 116(1):70–75, 2 Abb.
  • Jacob­sha­gen, V. & Mün­nich, K. O. (1964): C¹⁴-Alters­be­stim­mung und ande­re Iso­to­pen-Unter­su­chun­gen an Ther­mal­so­len des Ruhr-Kar­bons (Kurz­fas­sung). – Z. dt. geol. Ges., 116(1):160.
  • Kar­ren­berg, H., Nie­der, R. & Quit­zow, E. (1964): Hydro­geo­lo­gie des links­rhei­ni­schen Braun­koh­le­ge­bie­tes. – Z. dt. geol. Ges., 116(1):33–37, 2 Abb.
  • Kol­be, H. (1964): Hydro­lo­gi­sche Auf­ga­ben im Salz­git­te­rer Eisen­erz­be­zirk. – Z. dt. geol. Ges., 116(1):141–159, 15 Abb.
  • Köt­ter, K. (1964): Die Hydro­lo­gi­sche Kar­te des Rhei­nisch-West­fä­li­schen Stein­koh­len­be­zirks 1:10 000. – Z. dt. geol. Ges., 116(1):88–95, 1 Abb.
  • Köt­ter, K., Krä­mer, H., Pil­ger, A., Stol­ze, F., Wen­gel, J. & Wolan­sky, D. (1964): Gru­ben­fahrt Augus­te-Vic­to­ria, Marl. – Z. dt. geol. Ges., 116(1):11–20, 5 Abb., 2 Tab.
  • Mar­ti­ni, H. J. (1964): Die Grund­la­gen der Was­ser­ver­sor­gung in ari­den Gebie­ten (Kurz­fas­sung). – Z. dt. geol. Ges., 116(1):237.
  • Michel, G. (1964): Betrach­tun­gen zur Hydro­che­mie des tie­fen Grund­was­sers im Ruhr­ge­biet. – Z. dt. geol. Ges., 116(1):161–166, 1 Abb.
  • Puchelt, H. (1964): Zur Geo­che­mie des Gru­ben­was­sers im Ruhr­ge­biet. – Z. dt. geol. Ges., 116(1):167–203, 12 Abb., 2 Tab.
  • Semm­ler, W. (1964): Hydro­geo­lo­gie in Berg­bau­ge­bie­ten. – Z. dt. geol. Ges., 116(1):38–54, 11 Abb.
  • Stein, A. (1964): Ent­wick­lung der groß­räu­mi­gen Grund­was­ser­ab­sen­kung im Erft­ge­biet. – Z. dt. geol. Ges., 116(1):131–140, 8 Abb.
  • Wolan­sky, D. (1964): Die Hydro­geo­lo­gie des Deck­ge­bir­ges im nie­der­rhei­nisch- west­fä­li­schen Revier in ihrer Bedeu­tung für den Berg­bau. – Z. dt. geol. Ges., 116(1):55–69, 5 Abb.

Kassels Partnerstadt İzmit

İzm­it (das anti­ke Niko­me­dia) ist seit dem Jahr 2000 eine von 11 Part­ner­städ­ten Kas­sels. Die­se Part­ner­stadt ist mit unse­rer Berg­bau­hei­li­gen Bar­ba­ra ver­bun­den. Der Über­lie­fe­rung nach soll die Hei­li­ge Bar­ba­ra im 3. Jahr­hun­dert in Niko­me­dia den christ­li­chen Glau­ben ange­nom­men haben. Ihr Vater woll­te sie des­halb töten und sie floh vor ihm. Nach­dem sie in einer Höh­le ent­deckt wor­den war, ent­haup­te­te ihr Vater sie eigen­hän­dig und wur­de danach töd­lich vom Blitz getroffen.

Deutschlands erste Fußgängerzone

Am 9. Novem­ber 1953 wur­de in Kas­sel in der Nähe des Haupt­bahn­hofs die ers­te Fuß­gän­ger­zo­ne Deutsch­lands eröff­net. Sie war 1947 aus einem Ideen­wett­be­werb zum Wie­der­auf­bau der stark zer­stör­ten Stadt Kas­sel her­vor­ge­gan­gen. Noch heu­te kann man auf der „Trep­pen­stra­ße“ fla­nie­ren, auch wenn sie seit der Eröff­nung des Bahn­hofs Wil­helm­hö­he an Bedeu­tung ver­lo­ren hat.