Bei der Wasserhaushaltssanierung der LMBV fallen sowohl in Wasseraufbereitungsanlagen sowie durch diffuse Grundwasserzutritte zu Fließgewässern umfangreiche Mengen Eisenhydroxid-Schlämme (EHS) an. Es gilt, diese soweit wie möglich einem Verwertungsweg zuzuführen.
Der Versuch wurde an den Lausitzer Kippenböden, welche im Rahmen der Rekultivierung und einer Verbesserung bezüglich einer Nachnutzung zu land- und forstwirtschaftlichen Zwecken bedürfen, durchgeführt.
Es wurde ein 2,5 ha großes Versuchsfeld für Grünland und Gehölze angelegt. Auf Teilfeldern wurden in unterschiedlichen Mischungsverhältnissen Eisenhydroxidschlamm und ein organischer Bodenergänzungsstoff in die Vegetationsschicht des Bodens eingearbeitet. Jeweils ein unbehandeltes Teilfeld diente als Referenzfläche. Im Bereich Grünland wurde eine Gras-Kräuter-Mischung ausgesät. Im Bereich Gehölzanpflanzung kamen Kiefern, Eichen und Birken für den Test zum Einsatz. Im gesamten Versuchszeitraum wurden weder Dünger appliziert noch bewässert.
Für den Versuch wurden ausschließlich bodenschutzrechtlich und ökotoxikologisch unbedenkliche EHS verwendet.
Eisenoxidverbindungen sind in vielen Böden an der Entwicklung fruchtbarkeitsbestimmender Eigenschaften beteiligt. Durch den EHS wurden v.a. die Elemente Eisen, Mangan und Calcium dem Boden appliziert.
Die wichtigsten Erkenntnisse sind die Eignung des EHS zur Bodenverbesserung, sowohl physikalisch durch die bessere Speicherung von Niederschlagswasser als auch biochemisch durch die Speicherung und Verfügbarmachung von Nährstoffen für die Vegetation. Mit dem durchgeführten Monitoring konnte die Verbesserung der Bodenstruktur und der Fruchtbarkeit der Böden nachweislich belegt werden.
Die Bodenverbesserung mit Eisenhydroxidschlamm zeigt innerhalb der drei bisher durchgeführten Vegetationsperioden im Vergleich zu den unbehandelten Böden sowohl für die Gras-Kräuter-Mischung als auch für die Gehölzpflanzung deutlich bessere Ergebnisse. Diese Ergebnisse konnten trotz zusätzlichen Stresssituationen für die Vegetation aufgrund der überdurchschnittlichen Temperaturen und unterdurchschnittlichen Niederschläge im Versuchszeitraum erzielt werden.
Die fruchtbarkeitsbestimmenden Eigenschaften anstehender Quartärsande in den Lausitzer Kippen können durch Zugabe von Eisenhydroxidschlamm verbessert werden. Das Material kann somit im Sinne der Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit einer Nutzung zugeführt werden, Abfälle werden vermieden.