Grubenwasser ist alles Wasser, das mit Tief- und Tagebauen in Kontakt steht oder stand. Solange der Bergbau noch aktiv ist, wird dieses Grubenwasser an geeigneten Stellen im Bergwerk gesammelt und nach über Tage gepumpt oder abgeleitet, um das Grubengebäude frei von Wasser zu halten. Grubenwasser kann pH-Werte zwischen –3.6 (Iron Mountain, Kalifornien) und 12 (Velenjesee, Slowenien) aufweisen. Dabei kann es elektrische Leitfähigkeiten von wenigen Mikrosiemens pro Zentimeter (Eisernes Dreieck, Brasilien) bis mehrere hundert Millisiemens pro Zentimer (Ruhrgebiet, Deutschland) annehmen. Nahezu alle Elemente des Periodensystems und die Hauptionen des Wassers kommen in unterschiedlichsten Konzentrationen im Grubenwasser vor. Am häufigsten finden sich Sulfat, Eisen, Mangan, Chlorid und Natrium. In der Regel müssen diese über eine Grubenwasserreinigung aus dem Grubenwasser entfernt werden, bevor sie in Gewässer eingeleitet werden können. Organische Inhaltsstoffe sind im Grubenwasser selten, können aber in einzelnen Revieren relevant sein (z.B. PCB).
Wenn der Bergbau beendet ist, werden in der Regel die Grubenwasserpumpen abgestellt und Grundwasser beginnt, das Bergwerk zu fluten. Während der Bergwerksflutung reichert sich das nun Grubenwasser genannte Wasser mit verschiedensten Ionen an, die von der Art des Gesteins abhängen, in dem das Bergwerk betrieben wurde. In nahezu allen Fällen weltweit lässt man das Grubenwasser ansteigen, bis es an der tiefsten Stelle aus dem Bergwerk austritt und dort über eine bestimmte Zeit gereinigt wird. Sobald natürliche Prozesse die Wasserqualität soweit verbessert haben, dass keine Schäden mehr für die Umwelt entstehen, kann die Grubenwasserreinigung ihren Betrieb einstellen.
Aus zahlreichen Untersuchungen an bereits gefluteten Bergwerken ist bekannt, dass sich allmählich eine stabile Dichteschichtung einstellt, bei der qualitativ besseres Wasser qualitativ schlechteres Wasser überschichtet. Sofern keine Störung des Gleichgewichts durch Pumpen oder Erdbeben erfolgt, bleibt diese Schichtung langfristig stabil.